Öffentlicher Vortrag: "Ist Geben seliger denn Nehmen? Experimentelle Befunde zur Verteilungsgerechtigkeit"

Prof. Dr. Markus Tepe (Oldenburg),

Zeit: 20. Oktober 2014, 19:30 Uhr,

Ort: Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK), Lehmkuhlenbusch 4,

27753 Delmenhorst

Aus dem Sozialstaatsprinzip leitet sich die rechtliche Verpflichtung des Staates ab, ein soziokulturelles Existenzminimum zu gewähren, dessen materielle Konkretisierung regelmäßig in politischen Auseinandersetzungen darüber mündet, welche Bedarfe von der Gesellschaft anerkannt und getragen werden. Wie stark darf das Einkommen einer Person vom Einkommen in seinem soziokulturellen Umfeld abweichen, damit sie oder er als bedürftig gilt und Anspruch auf Leistungen der sozialen Mindestsicherung hat?
Diese und ähnliche Fragen der Bedarf- und Verteilungsgerechtigkeit stehen im Zentrum des Vortrags des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Markus Tepe von der Universität Oldenburg.
In einem ersten Schritt wird der der Referent den Begriff der Verteilungsgerechtigkeit theoretisch eingegrenzt. Anschließend wird anhand von exemplarischen Entscheidungssituationen, bei denen die Zuhörerschaft aktiv mit einbezogen wird,  verdeutlicht, auf welche Weise die experimentelle Sozialforschung versucht, Verteilungspräferenzen messbar zu machen. In einem dritten Schritt wird das Zusammenspiel individueller Verteilungspräferenzen im Kontext demokratischer Mehrheitswahlen analytisch beschrieben und laborexperimentell überprüft.

Prof. Dr. Markus Tepe

machte 2003 seinen BA Politics and Economics an der University of Exeter (UK),  2005 folgte der Master für Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Wirtschaftspolitik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster  und schließlich die Promotion 2008 an der Freien Universität Berlin.
Nach einer Postdoc Phase im DFG Sonderforschungsbereich 596 "Transformation of the State", nach Juniorprofessur und Vertretungsprofessur an der Universität Oldenburg, hat Markus Tepe seit 2014 eine Professur "Politisches System Deutschland" am Institut für Sozialwissenschaften, ebenfalls an der Universität Oldenburg.

 

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