Öffentlicher Vortrag: "Gerechtigkeit für alle Zeiten und Generationen?"

Prof. Dr. Frank Nullmeier (Bremen),

Zeit: 18. August 2014, 19:30 Uhr,

Ort: Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK), Lehmkuhlenbusch 4, 27753 Delmenhorst

"Generationengerechtigkeit zu definieren, ist recht komplex, sie herzustellen – letztlich aufgrund der Nicht-Veränderbarkeit der Vergangenheit – eine unlösbare Aufgabe", so der Bremer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Frank Nullmeier, der zu diesem Thema am 18. August im Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst einen öffentlichen Vortrag hält.
"Überfordern wir uns mit dem Anspruch auf Gerechtigkeit für alle Zeiten und Generationen? Welche Anforderungen an eine gerechte Gestaltung der Gesellschaft können wir berechtigterweise stellen?" sind zentrale Fragen, anhand derer der Referent das Thema "Generationengerechtigkeit" diskutieren wird. Dabei wird auch die aktuelle Rentendebatte thematisiert.
"Generationengerechtigkeit" hat sich zu einem der meistgebrauchten politischen Begriffe entwickelt und wird in vielfältigen Kontexten von der Sozialpolitik bis zur Wirtschafts-, Haushalts- und Familienpolitik benutzt.

Dabei ist jedoch die Vielschichtigkeit dieses Begriffs zu beachten: Er bezeichnet beispielsweise das Verhältnis aller heute lebenden Personen gegenüber allen zukünftigen Generationen, aber auch den Konflikt zwischen den heute lebenden Alten und Jungen oder auch, eine dritte Variante, die politisch von noch größerer Bedeutung ist, die Betrachtung von Alterskohorten. Hierbei wird analysiert, wie sich Geburtenjahrgänge im Laufe der Zeit entwickeln, um auf diese Weise Ungleichheiten oder Gleichheiten festzustellen.

Frank Nullmeyer ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen und ist dort auch Leiter der Abteilung "Theorie und Verfassung des Wohlfahrtsstaates" des Zentrums für Sozialpolitik.Sein Arbeitsschwerpunkt liegt seit einigen Jahren im Bereich der Betrachtung, Analyse und Reform des Sozialstaates. Einen Namen gemacht hat sich Nullmeier vor allem in Bezug auf die Diskussion um die Bürger- bzw. Zivilgesellschaft und seit 2002 auch im Rahmen seiner Tätigkeit in der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme (sog. "Rürup-Kommission").

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