Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachÂhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt.
Weiterhin scheint ein auf perÂmanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale SiÂcherheit zu sein. Darauf deuten nicht nur die Eskalation auf den Finanzmärkten und die Schuldenkrisen hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen ("Peak Everything"), auf deren unÂbeÂgrenzÂter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang baÂsierÂte. Zudem nährt die sog. "Glücksforschung" den Befund, dass Steigerungen des monetären Einkommens ab einem gewissen Niveau keine weitere Zunahme des subjektiv empfundenen Wohlbefindens hervorruft. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer PostÂwachsÂtumsÂökoÂnoÂmie auszuloten. Letztere ist das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster. Stattdessen werden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.
Niko Paech ist Volkswirtschaftler und seit 2008 außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt (PUM) an der Universität Oldenburg.2005 hat er sich an der Universität Oldenburg habilitiert und ist seitdem dort auch Privatdozent in den Bereichen Nachhaltigkeitsforschung, Umweltökonomik, Innovationsforschung, Klimaschutz, Konsumforschung, Ökologische Ökonomie
Seine Forschungsschwerpunkte sind Umweltökonomik, Institutionenökonomik, Nachhaltigkeitsforschung, Industrieökonomik, Wohlfahrtsökonomik, Mikroökonomik, Konsumforschung, Produktion, Klimaschutz, Innovationsforschung, Diffusionsforschung, Nachhaltigkeitskommunikation, Postwachstumsökonomik.