Öffentlicher Vortrag "Wirtschaftswachstum, Wohlstand und Glück: Ein Faktencheck"

Prof. Dr. Stefan Traub (Bremen),

Zeit: Montag, 08. April 2013, 19.30 Uhr,

Ort: Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK), Lehmkuhlenbusch 4,

27753 Delmenhorst,

 

Nach dem Start der öffentlichen Vortragsreihe "Wachstum und Lebensqualität – Perspektiven eines gesellschaftlichen Wandels" mit dem Vortrag von Prof. Dr. Miegel im April zum Thema "Exit–Wohlstand ohne Wachstum" wird die Reihe jetzt im Mai fortgesetzt mit einem Plädoyer  für die Notwendigkeit von wirtschaftlichem Wachstum.

Der Referent, Dr. Stefan Traub, ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bremen. In seinem öffentlichen Vortrag wird er sich aus ökonomischer Sicht klar für mehr Wirtschaftswachstum aussprechen und dies wissenschaftlich begründen.

Was mit dem Bericht "Grenzen des Wachstums" des Club of Rome 1972 begann, wurde durch die Finanz- und Eurokrise in letzter Zeit noch verstärkt: Der in den Nachkriegszeit noch unermessliche Hunger nach mehr Wirtschaftswachstum scheint völlig aus der Mode gekommen zu sein. Aus fast allen politischen und gesellschaftlichen Richtungen und Ecken erklingt der Ruf nach Selbstbeschränkung, Rückbesinnung auf soziale und ökologische Werte, ja sogar nach kompletten Wachstumsverzicht und Rückbau der Wirtschaft. Seit zwei Jahren diskutiert eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags über das neue Wohlstandsverständnis der Deutschen. Doch wohin soll die Reise gehen?

In dem Vortrag wird aus ökonomischer Sicht wissenschaftlich erläutert, was Wirtschaftswachstum eigentlich wirklich ist (und was es nicht ist). Es wird argumentiert, dass Wachstum nicht nur notwendig ist, sondern in einer freiheitlichen Gesellschaft auch keine Wahlalternative darstellt. Und es wird mit einigen hartnäckigen Vorurteilen zum Thema Wirtschaftswachstum aufgeräumt, wie zum Beispiel, dass mehr materieller Wohlstand nicht glücklicher mache.

Weitere Referenten sind in der Folge noch:
Petra Pinzler (Berlin): "Immer mehr ist nicht genug. Vom Wachstumswahn zum Bruttosozialglück"; Prof. Dr. Mathias Binswanger (Olten, Schweiz): "Tretmühlen des Glücks", Dr. Hermann Ott (Berlin): "Krisen und Herausforderungen des bisherigen Wachstumsmodells" und schließlich apl. Prof. Dr. Nico Paech (Oldenburg): "Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie".

Prof. Dr. Stefan Traub
Prof. Dr. Stefan Traub (*1968), studierte Volkswirtschaftslehre in Kiel.
Er hat Ökonomie-Lehrstühle in Göttingen, Hannover, Trier und Kiel vertreten, bevor er 2006 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftlehre, insbesondere der Finanzwissenschaft, nach Bremen folgte.
Seit 2008 ist er Mitglied des Sonderforschungsbereichs "Staatlichkeit im Wandel" mit zwei Teilprojekten zur Privatisierung und zur Internationalisierung der Steuerpolitik.
Im Oktober 2009 übernahm er die Abteilungsleitung der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung des Zentrums für Sozialpolitik (ZeS).
Prof. Traub ist Mitglied des Vereins für Sozialpolitik und der Ausschüsse für Finanzwissenschaft und Regionaltheorie und -politik sowie internationaler Vereinigungen wie ESA (Economic Science Association), SSCW (Society for Social Choice and Welfare) und IIPF (International Institute of Public Finance).
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Finanzwissenschaft und Sozialpolitik. Stefan Traub arbeitet überwiegend experimentell und betreibt am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft das Labor für experimentelle und empirische Wirtschaftsforschung.

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