Öffentlicher Vortrag in Zusammenarbeit mit dem NordwestRadio "Wissenschaft im Radio"

"Alt und vergesslich?"

Prof. Dr. Hans J. Markowitsch (Bielefeld)

Montag, 10. Mai 2010, 20:00 Uhr
im Hanse-Wissenschaftskolleg
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst

Warum fallen uns im Alter Namen und Begriffe schwerer ein als in der Jugend und warum scheinen uns auf der anderen Seite Kindheitserinnerungen so präsent?
Was sind Anzeichen für gesunde und für krankhafte Formen des intellektuellen Abbaus im Alter?
Wie kann man sich gegen zu frühen geistigen Altersabbau schützen und was passiert mit unserem Gehirn im Alter?
Der Bielefelder Psychologe Prof. Dr. Hans J. Markowitsch gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der Gedächtnisforschung und wird sich in seinem öffentlichen Vortrag mit diesen Fragen auseinandersetzen.

Gedächtnis macht einen sehr wesentlichen Teil unserer Persönlichkeit aus und stellt eine der bedeutendsten Funktionen in der Kommunikation mit unseren Mitmenschen dar. Gedächtnis entwickelt sich in der Kindheit und verändert sich über die Lebensspanne. Altersvergesslichkeit tritt bei dem Einen schon mit 40, bei Anderen erst jenseits des 50. Lebensjahres auf, nimmt aber meist umso mehr zu, je älter man wird.
Da Gedächtnisstörungen die Kernsymptomatik der meisten Demenzen, insbesondere der Alzheimerdemenz bilden, stellt sich auch die Frage, ab wann Gedächtnisstörungen ein Anzeichen für Demenz sind. Gibt es Hilfe zur Vorbeugung des geistigen Verfalls?
Diese und weitere Fragen zu altersbedingten Veränderungen des Intellekts werden in allgemeinverständlicher Form erörtert und durch Anschauungsmaterial untermauert.

Hans J. Markowitsch

Hans J. Markowitsch ist seit 1991 Professor für Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld und Direktor am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Er studierte Psychologie und Biologie an der Universität Konstanz, war in Kopenhagen an der Medizinischen Fakultät und hatte Professuren für Biopsychologie an den Universitäten von Konstanz und Bochum inne. Er erhielt Rufe auf Professuren für Psychologie und Neurowissenschaften an australischen und kanadischen Universitäten.
Prof. Markowitsch leitet die Gedächtnisambulanz der Universität Bielefeld.
Seine Forschungsgebiete sind die Bereiche von Gedächtnis und Gedächtnisstörungen, Bewusstsein, Emotion und Zeugenglaubwürdigkeit (EU-Projekt). Er ist Autor oder Herausgeber von mehr als 20 Büchern und über 500 Buch- und Zeitschriftenartikeln.
Jüngste Veröffentlichungen:
Markowitsch, H.J. (2009). Das Gedächtnis: Entwicklung – Funktionen – Störungen. München: C.H. Beck.
Markowitsch, H.J. (2009). Dem Gedächtnis auf der Spur: Vom Erinnern und Vergessen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

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