Exzellenz-Workshop am Hanse-Wissenschaftskolleg

"Computational Aspects of Learning"

 

vom 30. März bis 2. April am HWK

Einblicke in das neurobiologische Räderwerk des Lernens

Vom 30. März bis 2. April findet am Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst der Exzellenz-Workshop " Computational Aspects of Learning" statt, in dem theoretisch und experimentell arbeitende Wissenschaftler aus aller Welt über Mechanismen des Lernens diskutieren.

Lernen bedeutet Anpassung des Verhaltens aufgrund von Erfahrung. Ihm liegen mehr oder weniger dauerhafte Veränderungen in den Netzwerken des Gehirns zugrunde. In diesem Workshop des Bernstein Netzwerkes Computational Neuroscience werden die spezifischen synaptischen und neuronalen Veränderungen betrachtet, die solche Verhaltensänderungen mit sich bringen.

Insbesondere interessieren sich die Teilnehmer dafür, wie globale Signale (verursacht z.B. durch Belohnung oder Bestrafung) auf lokale synaptische und neuronale Anpassungsprozesse wirken. Aufgrund der in den letzten Jahren verbesserten experimentellen Techniken können diese lokalen Prozesse heute sehr viel genauer untersucht werden. Damit werden neue, faszinierende Einsichten in die Plastizität neuronaler Funktionen und Strukturen gewonnen, beispielsweise bei der sogenannten Spike-Timing Dependent Plasticity, bei der die Änderung einer Synapse von der zeitlichen Struktur ihrer Aktivierung abhängt.

Neben der Vorstellung der experimentellen Techniken und  experimentellen Ergebnisse zum Verständnis von Lernprozessen werden vor allem auch neueste theoretische Ansätze zur Beschreibung des Lernens vorgestellt und die daraus entstehenden Konsequenzen für die Entstehung von Gedächtnisinhalten in den verschiedenen neuronalen Netzwerken des Gehirns.

Die Organisatoren des Workshops, Prof. Klaus Pawelzik (Universität Bremen) und Dr. Udo Ernst (Preisträger des Bernstein Preises 2010, Universität Bremen) haben sich zum Ziel gesetzt, einen vereinheitlichten theoretischen Rahmen auf der Basis experimenteller Ergebnisse für das Verständnis von Lernprozessen zu erstellen.
Dazu haben sie  theoretisch und experimentell arbeitende hochkarätige  Wissenschaftler als Sprecher eingeladen. Vier Tage  werden diese renommierten Forscher wie beispielsweise Michael Brainard (UC San Francisco, USA), Dov Sagi (Weizman Institute, Rehovot, Israel), Florentin Wörgötter (Göttingen) und Mark van Rossum (Edinburgh, Großbritannien) ihre neuesten Ergebnisse vortragen und diskutieren.

Insgesamt werden 60 internationale Teilnehmer aus dem Bereich der neurobiologischen Lernforschung erwartet. Die Tagungssprache ist Englisch.

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