Wahrnehmen und Verstehen von Musik. Philosophische Perspektiven
5. und 6. November 2012
Veranstaltungsort:
Hanse-Wissenschaftskolleg
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst
Organisatorin:
Silke Wulf
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Ein Symposion zur Philosophie der Musik. Zugleich ein Initiativ-Workshop im Rahmen des Aufbaus einer ‚Forschungsstelle Musikphilosophie’ an der Universität Bremen, welche sowohl der Zusammenführung von entsprechend ausgewiesenen Forschern der Region dient, als auch überregional renommierten Forschern Raum gibt, ihre neusten Thesen und Ideen vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.
Im Zentrum der Diskussionen des Symposions stehen verschiedene philosophische Zugangsweisen zur Interpretation dessen, was das Wahrnehmen und Verstehen von Musik ausmacht. Die intramentale Konstruktion zeitlicher oder semantischer Strukturen wird ebenso untersucht werden wie die innere Bewegung des Geistes als kreative Handlung und das Entstehen von Emotionen in der Wahrnehmung von Musik. Außerdem ist viel Raum für Fragen gegeben:
- Gibt es einen musikalischen Sinn? Was sind die Möglichkeiten musikalischer Sinnkonstitution, welche durch einzelne Modelle kognitiver Organisation, das Aufdecken semantischer Bezüge oder z.B. durch das Vorhandensein lautlicher Suggestion nicht erklärt werden können?
- Kann man heute überhaupt noch von einem ‚musikalischen Werk’, von ‚musikalischem Sinn’ oder von einem ‚musikalischen Subjekt’ sprechen? Oder sind diese Kategorien philosophischer Konzeptualisierungen ästhetischer Erfahrung inzwischen obsolete Anachronismen? Sind sie mit neueren, derzeit häufig analytisch modifizierten Begriffen von musikalischen Repräsentationen, von Sinn und Bedeutung der Zeichen eines musikalischen Zeichensystems oder der Annahme einer grundsätzlichen Objektivierbarkeit aller, auch der ästhetisch-kreativen Bereiche des Wahrnehmens und Verstehens unvereinbar?
- Wie kann ein solches - oder ähnliches -, allein auf Reflexion beruhendes Nachdenken über Musik und ihre Wahrnehmung derart am musikalischen Material realisiert bzw. konkretisiert werden, dass es nicht in einer, die Praxis ignorierenden Theoretisierung des Musikerlebens beschränkenden Unzulänglichkeit verharrt?
Das Medium des Geistes – des musizierenden und philosophierenden – ist die Gegenwart. Wie sieht die Gegenwart der Philosophie der Musik aus?
Programm
Montag, 5. November 2012
15:00 – 15:30 Begrüßung der Gäste durch Georg Mohr, Bremen
15:30 – 17:00 Vortrag mit anschließender Diskussion
Guido Kreis, Bonn: Musikalische Subjekte.
Ästhetische Ordnung und ästhetische Erfahrung musikalischer Werke
17:00 – 17:30 Kaffeepause
17:30 – 19:00 Vortrag mit anschließender Diskussion
Richard Klein, Freiburg i. Br./Oldenburg: Raumkonstruktionen.
Das Vorspiel zu Wagners Rheingold mit Blick auf Solti und Karajan
19:00 Abendessen
Anschließend die Möglichkeit zu Gespräch und
gemütlichem Beisammensein
Dienstag, 6. November 2012
09:00 – 10:30 Vortrag mit anschließender Diskussion
Matthias Vogel, Gießen: Etwas als etwas hören.
Überlegungen zur Intensionalität musikalischer Gedanken
10:30 – 11:00 Kaffeepause
11:00 – 12:30 Vortrag mit anschließender Diskussion
Wolfgang Detel, Frankfurt a.M./Berlin: Sich Hineinfühlen in Musik
Diskussion einiger Modelle
12:30 – 13:30 Mittagessen
13:30 – 15:00 Abschlußdiskussion
Moderation: Silke Wulf, Oldenburg/Bremen
15:00 Ausklang mit Kaffee und Kuchen