Szenarien für das Energiesystem der Zukunft - Konvergenz von Methoden und Prozessen

5. - 6. September 2017

Veranstaltungsort:

Hanse-Wissenschaftskolleg
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst

Organisatoren:

  • Prof. Dr. Stefan Gößling-Reisemann
    Institute of Advanced Systems (AES),Universität Bremen
  • Dr. Urte Brand
    DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme
  • Dr. Marita Blank
    OFFIS - Institut für Informatik

Die Energiesystemforschung baut maßgeblich auf Energieszenarien auf. In Deutschland sind über 60 Szenarien im Umlauf, die häufig nach verschiedenen Vorgehensweisen entwickelt wurden. So erfolgt die Überführung von qualitativen Beschreibungen, die z.B. im Rahmen von Expertenworkshops ermittelt wurden, zu quantitativen Zukunftsszenarien oft uneinheitlich. Auch werden ökonomische, ökologische und sozio-technische Entwicklungen unterschiedlich stark in den Blick genommen und deren Gewichtung verschieden gehandhabt. Schließlich werden Annahmen in Szenarien oftmals unterschiedlich stark transparent dargelegt. Die Konsequenz ist, dass sich Modellierungsergebnisse einzelner Szenarien schlecht miteinander vergleichen lassen und der Bedarf an einheitlichen Standards für Energieszenarien wächst.
Um die Forschungslücke eines solchen Standards zum Teil zu schließen, veranstalten das DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme (Oldenburg), das OFFIS – Institut für Informatik (Oldenburg) und die Universität Bremen - vertreten durch das Institute of Advanced Energy Systems (AES) - vom 5. bis 6. September 297 im Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst einen Workshop zum Thema „Szenarien für das Energiesystem der Zukunft – Konvergenz von Methoden und Prozessen?“.
Neben einer Stärkung der Kompetenzen und Zusammenarbeit in der Metropolregion Bremen-Oldenburg hat dieser Workshop das Ziel, eine Plattform für einen methodischen Austausch zur Erstellung von Energieszenarien bereitzustellen. Damit soll ein Beitrag zu einer besseren Vergleichbarkeit von Szenarien geleistet werden.
Es sind Wissenschaftler und weitere Experten, die im Bereich der Energieszenarien tätig sind bzw. Interesse haben, eingeladen.
Der Workshop untergliedert sich in drei Themenschwerpunkte, die am ersten Tag durch Impulsvorträge beleuchtet werden und am zweiten Tag in Form von Thementischen intensiv diskutiert werden:

Multikriterielle Bewertung von Energieszenarien

In diesem Themenschwerpunkt gehen wir der Frage nach, inwiefern nicht nur ökonomische Aspekte (z.B. Preisentwicklungen), sondern auch ökologische Gesichtspunkte (Umweltwirkungen wie z.B. CO2-Emissionen oder Ressourcenverbrauch) und sozio-technische Kriterien (Akzeptanz, Resilienz etc.) in Energieszenarien berücksichtigt werden können. In diesem Zusammenhang wird außerdem zunehmend relevanter, welche Bedeutung die jeweiligen Kriterien aufweisen und inwiefern eine Gewichtung der einzelnen Kriterien stattfinden kann bzw. darf, was ebenfalls diskutiert wird.

Der Prozess von qualitativen zu quantitativen Energieszenarien

Dieser Themenschwerpunkt beschäftigt sich mit der Frage, wie aus qualitativen/narrativen Szenarien quantitative Annahmen hergeleitet werden können, um so die Vergleichbarkeit von Szenarien bzw. dessen Bewertung zu gewährleisten. Ein entsprechender Prozess sollte transparent gestaltet sein und verdeutlichen, wie implizite und explizite Annahmen sowie Pfadabhängigkeiten abgebildet werden. Darüber hinaus werden wir diskutieren, wie ein solcher Prozess automatisiert werden kann, um die Simulation und (multikriterielle) Bewertung verschiedener Szenarien zu unterstützen.

Einheitliche Standards und Methoden für Energieszenarien

Diese Session nimmt Vorschläge der ESYS-Stellungnahme „Mit Energieszenarien gut beraten“ auf, nämlich Standards und gegebenenfalls Leitfäden zur Erstellung von Energieszenarien zu entwickeln. In einem offenen und transparenten Prozess, bei dem möglichst alle relevanten Akteure in Deutschland teilnehmen, werden wir die Grundlagen zur Erstellung von einheitlichen Standards für Energieszenarien diskutieren. Die Session könnte der Auftakt für weitere Treffen mit dem Ergebnis einer entsprechenden Veröffentlichung sein.

Programm

5. September – Vortragsteil

Zu jedem der drei Themenschwerpunkte finden Impulsvorträge statt. Nach den Impulsvorträgen ist jeweils ein Block vorgesehen, um die Inhalte zu diskutieren und Fragen bzw. Diskussionspunkte für den Folgetag zu sammeln.

11:30 Uhr     Anmeldung und Mittagsimbiss
12:30 Uhr     Begrüßung und Einführung durch HWK, OFFIS,
                       Institute of Advanced Energy Systems der Universität Bremen,
                       DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme

Themenschwerpunkt: Multikriterielle Bewertung von Energieszenarien

  • Multikriterielle Bewertung von Energieszenarien unter Berücksichtigung
    von ökologischen Gesichtspunkten
    Dr. Tobias Naegler, DLR Technische Thermodynamik, Stuttgart
  • Integration von sozio-technischen Aspekten in Energieszenarien
    Ricarda Scheele, ZIRIUS, Universität Stuttgart
  • Berücksichtigung von Resilienzaspekten im Kontext von Nachhaltigkeit
    und Erhöhung der Energieversorgungssicherheit
    Dr. Peter Burgherr, Paul Scherrer Institut, Villigen (CH)

Themenschwerpunkt: Prozess von qualitativen zu quantitativen Energieszenarien

  • Methodiken zur Verknüpfung von qualitativen und quantitativen Szenarien
    Dr. Wolfgang Weimer-Jehle, ZIRIUS, Universität Stuttgart
  • Methodisches Vorgehen: Berücksichtigung von Pfadabhängigkeiten in Energieszenarien
    Prof. Dr. Manfred Fischedick, Wuppertal Institut

Themenschwerpunkt: Einheitliche Standards und Methoden für Energieszenarien

  • ESYS-Impuls - Qualität von Szenarien, Grundlagen für einen Standard
    Prof. Dr. Armin Grunwald, ITAS, KIT
  • Kopernikus ENSURE – Vorgehen bei der Erstellung der Szenarien
    David Ritter, Ökoinstitut, Freiburg
  • Methodische Aspekte der Szenarienerstellung
    Dr. Ulrich Fahl, Universität Stuttgart

Get-together und Workshop-Dinner im HWK

6. September - Workshopteil

Der Tag wird eröffnet durch einen Vortrag zum Thema Überblick über die Energieforschung der Bundesregierung
Dr. Stefan Weitemeyer, PtJ.

Anschließend werden die am Vortag gesammelten Fragen und Diskussionspunkte der drei Themenschwerpunkte in interaktiven Diskussionsrunden in Form von Thementischen weiter ausgearbeitet. Diese Interaktionsrunden sind angelehnt an die Methoden Warp-Conference/Science Café.

Ablauf der Diskussionen:

  • Je Themenschwerpunkt ein Thementisch
  • Je Diskussionsrunde ca. 25 Minuten und 5 Minuten Thementischwechsel

Ende der Veranstaltung: 12:30 Uhr mit Mittagsimbiss

Anmeldung

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist und dementsprechend ggf. nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden können.
Eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 25. August 297 möglich.