Öffentliche Veranstaltungen

Am Hanse-Wissenschaftskolleg finden an jedem zweiten Montagabend im Monat öffentliche Vorträge zu wechselnden Themen der modernen Wissenschaft und Forschung statt. Die Vorträge beginnen um 19:30 Uhr, bedürfen keiner Anmeldung und können sowohl im HWK als auch auf dem Digitalkanal "HWK digital" hier verfolgt werden. Der Zugang zum HWK ist barrierefrei; es kann mit Bus oder PKW erreicht werden. Parkplätze stehen zur Verfügung. Näheres zur Anfahrt finden Sie hier.

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15. ZwischenZeiten Symposium – Ein musikalischer Aufbruch

02. Juni 2021 - 04. Juni 2021

Unter dem Titel Ein musikalischer Aufbruch findet vom 2. bis zum 4. Juni 2021 das 15. ZwischenZeiten Symposium statt. Die Tagung wird am Mittwoch, dem 2. Juni 2021 mit einem Grußwort von Claudiu Florian (Direktor des Rumänischen Kulturinstituts Titu Maiorescu, Berlin) und einem Vortrag von Frank Kämpfer (Deutschlandfunk Köln) eröffnet. An den beiden folgenden Tagen werden sich Musikwissenschaftlerinnen und Musikwissenschaftler aus dem In- und Ausland u. a. mit der Frage auseinandersetzen, welche Strategien Komponistinnen und Komponisten aus dem Raum Südosteuropas während der Zeiten staatlicher Kontrolle und ästhetischer Restriktionen angewandt haben um neue Kompositionsverfahren zu entwickeln und welche Quellen hierbei von Bedeutung gewesen sind.

Team des ZwischenZeiten-Symposiums
Team des ZwischenZeiten-Symposiums
Zeitraum
02. Juni 2021 - 04. Juni 2021 | 18:00 Uhr - 16:00 Uhr
Sprache
Deutsch
Barrierefreiheit
nicht barrierefrei
Organisatoren
Prof. Violeta Dinescu, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Dr. Roberto Reale, Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
Art der Veranstaltung
ONLINE Symposium
Downloads
Programm | pdf, 309 KB
CVs und Abstracts | pdf, 712 KB
Weitere Instruktionen
Anmeldung unter r.reale@uni-oldenburg.de

Weitere Informationen

Je mehr man versucht, die Komplexität einer musikalischen Sprache zu entziffern, umso mehr braucht man den Rückblick auf die Urquellen ihrer Entstehung. Die Kulturgeschichte der Musik im Osten wurde während der kommunistischen Zeit jahrzehntelang von der Musik der westlichen Welt abgeschnitten. Dabei gab es Nuancen, die von totaler Isolation (Albanien) bis zu durchlässigeren Regionen (Teile der UDSSR, Polen, Ungarn) reichten. Trotz der Zensur wurden Strategien kultiviert, mit denen die Faszination des Fremden und des Unerlaubten diese unterschiedlich durchlässigen Wände durchdringen konnten.

Das Komponieren im Osten wurde kontrolliert, aber die Denkweise, der Wunsch, Anschluss an das Universelle zu finden, konnte dennoch nicht verhindert werden. Trotz strikter und anhaltender Verbote wurden neue Kompositionstechniken angewandt: Serialismus, Dodekaphonie sowie das Komponieren mit erweiterten Spieltechniken und -methoden etc. Im subtilen Einklang wurden die Tendenzen aus dem westeuropäischen Abendland und aus dem fernen Osten wahrgenommen.

Diese Inspirationsquellen und Mechanismen der Wahrnehmung stehen im Mittelpunkt der 15. ZwischenZeiten Tagung. Anhand geeigneter Werke sollen musikalische Assimilationsprozesse nachvollziehbar und der kulturelle Austausch über Zeiten und Grenzen hinweg erforscht werden. Kompositorische Prozesse befinden sich in einem Kontinuum zwischen Aktion und Reaktion, zwischen Aneignung und Abgrenzung als Form musikalisch-kultureller Grenzerfahrung und Grenzüberschreitung. Phänomene der Musik unserer Zeit sind nicht einfach zu identifizieren; der Ansatz unserer Tagung ist es, ein Forschungsmodell zu definieren, bei dem durch die Begegnung zwischen Interpreten und Komponisten relevante Prozesse ans Licht gebracht und wissenschaftlich untersucht werden können.