Seit 2004 besteht zwischen dem Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) und der Oldenburgischen Landesbank (OLB) eine Vereinbarung, bei der auf Einladung beider Partner jährlich eine weltweit herausragende Forscherpersönlichkeit auf kürzere Zeit als Fellow an das HWK kommt und dort für Wissenschaftler aus der Region aus ihrem Fachgebiet ein eintägiges Seminar abhält. Den zweiten Höhepunkt bildet ein von der OLB ausgerichteter halböffentlicher Vortrag.
Ende September bis Anfang Oktober 2004 war Prof. Dr. Eric Kandel (Columbia University New York) als erster OLB-Stiftungsfellow am HWK. Der zweite OLB-Stiftungsfellow im Dezember 2005 war Lord Ralf Dahrendorf (London), als dritter OLB-Stiftungsfellow kam im September 2006 Professor Wallace C. Broecker von der Columbia Universität in New York nach Delmenhorst. Der vierte OLB-Stiftungsfellow im September 2007, der weltweit renommierte Psychoanalytiker und Psychotherapeut Professor Otto F. Kernberg, ist ebenfalls Bürger von New York.
Der fünfte Stiftungsfellow stammt aus einem anderen Weltteil. Prof. Dr. Neville Alexander ist der erste schwarzafrikanische Fellow des HWK überhaupt und damit auch der erste OLB-Stiftungsfellow aus diesem Kontinent. Er gehört zu den weltweit angesehensten Intellektuellen seines Heimatlandes Südafrika und ist Deutschland seit seinen Studientagen in Tübingen eng verbunden. Er wird am Abend des 16. September 2008 im Delmenhorster Kleinen Haus einen Vortrag halten. Zwei Tage später, am 18. September, folgt ein Seminar in den Räumlichkeiten des HWK.
Zum Vortrag von Neville Alexander im Kleinen Haus in Delmenhorst
Der Vortrag als OLB-Stiftungsfellow findet am Dienstag, 16. September 2008, im Kleinen Haus in Delmenhorst statt (Max-Planck-Straße 4). Der Titel seines Vortrags lautet: "Sprachenpolitik und wirtschaftliche Entwicklung in Afrika am Anfang des 21. Jahrhunderts". Der Beginn ist um 19:00 Uhr, das Ende gegen 20:30 Uhr.
Inhaltlich geht es in dem Vortrag um Folgendes. Es wird der Nachweis geführt, dass eine ganz direkte und sehr grundsätzliche Beziehung zwischen der Sprachenpolitik und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes besteht. Anhand von Forschungen zu diesem Zusammenhang, die der Referent und andere Wissenschaftler in den letzten Jahren vor allem in Südafrika durchgeführt haben, wird herausgestellt, wie viele finanzielle und menschliche Ressourcen im Rahmen bestimmter staatlicher Aktivitäten verschwendet werden. Die Beispiele hierfür stammen aus dem Bereich des staatlichen Schulwesens und des öffentlichen Dienstes. Am Ende des Vortrags wird die Strategie der Afrikanischen Akademie der Sprachen (Académie Africaine des Langues) thematisiert, des Sprachplanungsausschusses der Afrikanischen Union. Dies geschieht unter dem Gesichtspunkt, welche Beiträge der Ausschuss zur wirtschaftlichen Entwicklung des afrikanischen Kontinents geleistet hat. Diese Betrachtung mündet in eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Leistung des New Programme for Africa’s Development (NEPAD).
Für Interessenten besteht noch die Möglichkeit zur kostenlosen Teilnahme. Eintrittskarten sind erhältlich über die Oldenburgische Landesbank AG in Delmenhorst (Telefon 04221-10863) sowie unmittelbar vor Vortragsbeginn direkt am Eingang .