Vortragsreihe der Delmenhorster Universitäts-Gesellschaft in Kooperation mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg

"Demenzprävention durch lebenslange körperliche und geistige Aktivität"

Prof. Dr. Ben Godde, Bremen

Zeit:  Montag, 09. März 2009, 20:00 Uhr
Ort:   Hanse Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4
          27753 Delmenhorst

Seit Mitte der 1990er Jahre veranstaltet die Delmenhorster Universitätsgesellschaft e.V. in enger Kooperation mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg Vorträge für eine interessierte Öffentlichkeit, die einen substantiellen Beitrag zur Belebung der kultur- und gesellschaftspolitischen Diskussion in der Region leisten. Die Thematik dieser Vorträge orientiert sich stets an drei Kriterien: Die Beiträge sind inhaltlich von übergeordnetem, allgemeinem Interesse, werden von wissenschaftlich kompetenten Experten dargeboten und sind allgemeinverständlich einem breiteren interessierten Publikum zugänglich.

Geistig fit bis ins hohe Alter
Im Verlauf der demographischen Entwicklung erlangt die Demenzvorsorge immer mehr an Bedeutung und allgemeinem Interesse. Stichworte wie "Gehirnjogging" sind in aller Munde, auch die Computerindustrie schielt mit gleichnamigen Computerspielen auf die neue Zielgruppe.
Was können wir denn wirklich tun, um auch im höheren Alter geistig fit zu bleiben?
In seinem Vortrag wird Prof. Ben Godde von der Jacobs University in Bremen zunächst strukturelle und funktionelle Veränderungen beschreiben, die im Gehirn mit dem Alter auftreten und diese "normalen" Alterungsprozesse gegen krankhafte Veränderungen (z.B. Alzheimer) abgrenzen. Nicht jeder Mensch altert gleich schnell und gleich stark. Diese individuellen Unterschiede deuten auf die Plastizität des Gehirns und seine Kompensationsfähigkeit hin.
Zum Schluss zeigt der Referent auf, was man selbst tun kann, um die kognitive Leistungsfähigkeit zu erhalten (z.B. durch Lebensstil, Bewegung, oder eben auch Gehirnjogging).

Prof. Dr. Ben Godde wuchs im Ruhrgebiet auf und promovierte 1996 an der Ruhr-Universität Bochum am Institut für Neuroinformatik über die Plastizität des adulten Gehirns.
1998 übernahm er am Institut für Medizinische Psychologie der Universität Tübingen die Leitung einer Nachwuchsforschergruppe der Volkswagenstiftung mit dem Ziel, anhand bildgebender Verfahren beim Menschen die Zusammenhänge zwischen Lernen und plastischen Veränderungen im Gehirn zu untersuchen.
Nach einer halbjährigen Zwischenstation als Gastprofessor an der International School for Advanced Studies (SISSA/ISAS) in Triest, kam er Anfang 2005 als außerordentlicher Professor der Neurowissenschaften und Human Performance an die Jacobs-University (damals International University), um wiederum in einem hochgradig interdisziplinären Umfeld die Veränderungen und Potentiale des alternden Gehirns zu untersuchen und mögliche Interventionen zum Erhalt und zur Verbesserung seiner Funktionsfähigkeit zu entwickeln.
Neben seiner Tätigkeit in Forschung und Lehre ist er sehr bestrebt, die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung auch der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Prof. Godde wurde 2005 mit dem Tursky Award in Psychophysiologischer Forschung ausgezeichnet und 2007 mit dem Sparkassenpreis der Unifreunde Bremen für kooperative Projekte zwischen der Universität Bremen und der Jacobs-University. Er ist Mitglied in der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft und der Gesellschaft für Neurowissenschaft, USA.

Weitere HANSE-VORTRÄGE in Zusammenarbeit mit der Delmenhorster Universitätsgesellschaft e.V. im Frühjahr 2009:

Montag, 23. März 2009
Dr. Andreas Schick (Heidelberg):
"Das Gewaltpräventionsprojekt Faustlos in Delmenhorster Grundschulen und Kindergärten"

Montag, 20. April 2009
Manfred Meyer-Schwinkendorf (Bremen): "Unterwegs zum Präventionsstaat" 

Alle Vorträge sind öffentlich und finden jeweils um 20:00 Uhr im Vortragssaal des Hanse-Wissenschaftskollegs statt. Der Eintritt ist frei.

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