Wissenschaft im Radio

Hanse – Vorträge zum Thema "Evolution"

Prof. Dr. Ulrich Kutschera, Universität Kassel
Er spricht über das Thema
"Offene Fragen der Evolutionsforschung heute"

Zeit: Montag, 08. Dezember 2008, 20:00 Uhr
Ort:  Hanse Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4
         27753 Delmenhorst

Wie entstand die Welt?
Eine Frage, die seit dem Altertum die Menschen beschäftigt und die Wissenschaftler bis heute immer wieder mit überraschenden Ergebnissen beantworten. Die Beiträge von Charles Darwin zur Evolutionstheorie oder die "Urknall-Theorie" sind dafür prominente Beispiele aus den Naturwissenschaften. Aus Sicht der Naturwissenschaftler ist die Evolutionstheorie die einzige Erklärung für die Vielfalt des Lebens und die Herkunft des Menschen.
Daneben existiert der Schöpfungsglaube der meisten christlichen Bekenntnisse und, sozusagen als politische Doktrin, Kreationismus und Intelligentes Design, d.h., die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum durch wörtliche Interpretation der heiligen Schrift. Mit dieser "Schöpfungswissenschaft" erheben die Kreationisten Anspruch auf wissenschaftliche Aussagekraft, um z.B. "Intelligentes Design" auch an öffentlichen Schulen im Biologieunterricht zu verankern.
Prof. Dr. Ulrich Kutschera ist ein leidenschaftlicher und streitbarer Evolutionsbiologe, der in seinem Vortrag die Pseudowissenschaftlichkeit dieser "Intelligent Design Theorie" anhand von Beispielen erörtern und mit Bezug zum in Deutschland verbreiteten, wörtlich verstandenen biblischen Schöpfungsglauben diskutieren wird.
Für ihn steht außer Zweifel, dass es zur modernen Evolutionstheorie (Synthetische Theorie), unter Einbeziehung der Erkenntnisse der Zellforschung, Genetik, Molekularbiologie und Geologie allerdings keine Alternativen gibt und deshalb die Synthetische Evolutionstheorie in Erweiterung der Evolutionstheorie von Charles Darwin das wissenschaftliche Erklärungsmodell für die Entstehung und Entwicklung von Leben ist.
Prof. Dr. Ulrich Kutschera studierte Biologie und Chemie in Freiburg und promovierte 1985 zum Dr. rer. nat. im Fachgebiet Pflanzenphysiologie. Es folgten Forschungsaufenthalte in der Alexander von Humboldt-Stiftung in den USA, an der Stanford-University in Kalifornien und an der Michigan State University. 1990 erfolgte seine Habilitation; seit 1993 hat er an der Universität Kassel den Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie zusammen mit dem Lehrgebiet Evolutionsbiologie inne.
Er ist Mitglied im Beirat der religionskritischen Giordano Bruno Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus und Autor zahlreicher Lehrbücher.
Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Symbioseforschung, Phytohormone, Biophysik des Zellwachstums sowie Wissenschaftstheorie.

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