Tagung: Nano Materials: Perspectives und Risks

Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK)

am 18. und 19. Februar 2010

 

Die Nanotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts.
Nanomaterialien begegnen uns mittlerweile nicht nur in der Hochtechnologie, sondern sind in unserem Alltag angekommen Die Verwendungszwecke dieser aus kleinsten Partikeln (ein Nanometer entspricht einem millionsten Millimeter) hergestellten Materialien sind dabei vielfältig und eröffnen unzählige Möglichkeiten der Entwicklung neuartiger Materialien in vielfältigen Anwendungsfeldern: Kratzfähige Autolacke, wasserabweisende Beschichtungen von Sanitäranlagen oder UV-absorbierende Sonnencremes sind Beispiele des Einsatzes von Nanotechnologie im Alltag.
Neben der aktuellen Forschung im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften, in denen Nanomaterialien neue Perspektiven eröffnen, ist die Medizin ein weiteres Forschungs- und Einsatzgebiet. Magnetische Nanopartikel werden bereits als Kontrastmittel in der Kernspintomographie und zur thermischen Zerstörung von Tumoren in der Krebstherapie eingesetzt.
Allerdings sind die Eigenschaften und Wirkungsweisen der Nanopartikel auf Umwelt und Mensch bislang noch nicht vollständig erforscht.
Dem großen technologischen Potential von Nanomaterialien stehen möglicherweise auch Risiken entgegen. Sind Nanopartikel im menschlichen Körper harmlos oder können sie unter bestimmten Bedingungen toxische Wirkungen entfalten? Wie wirken sich Nanopartikel in der Umwelt aus, wenn sie durch Verbraucherprodukte in größerem Umfang in diese eingetragen werden? Diese Fragen sind zum Teil unbeantwortet und müssen vor einem großflächigen Einsatz entsprechender Produkte geklärt und bewertet werden. Neben dem Austausch über Produktions- und Anwendungspotenziale geht es bei dieser Tagung daher auch um Forschung zu unerwünschten Wirkungen der Nanomaterialien und, so weit möglich, um die Abschätzung solcher Risiken.
Erklärtes Ziel der Veranstalter ist es zudem, die unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, die sich im norddeutschen Raum forschend mit dem Thema beschäftigen, in ein dichtes Netzwerk einzubinden, um neben einem regelmäßigen fachlichen Austausch auch die Möglichkeit zu bieten, gemeinsame breite Forschungsaktivitäten in diesem Sektor zu initiieren und durchzuführen.
Die Sprecher der Tagung rekrutieren sich daher zum größten Teil aus Universitäten Bremen, Oldenburg, Osnabrück und Hamburg. Das Spektrum reicht dabei von neuen Herstellungsverfahren über Anwendungen in der Optik, Photovoltaik, Sensorik und Katalyse bis hin zu Untersuchungen zur Wechselwirkung mit Zellen, Toxizität und Risikoabschätzung.

Ca. 60 Teilnehmer haben sich zur Tagung "Nanomaterialien: Chancen und Risiken" angemeldet und werden sich an zwei Tagen mit dem Thema intensiv auseinandersetzen. Tagungssprache ist Englisch.
Veranstalter sind der Chemiker Prof. Dr. Marcus Bäumer von der Universität Bremen und der Physiker Dr.-Ing. Julian Schwenzel vom Fraunhofer-Institut (IFAM), Bremen. Finanziert wird die Tagung durch das Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK), das Fraunhofer-Institut IFAM Bremen und die AG Energie- und Halbleiterforschung an der Universität Oldenburg.

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