Dr. Andreas Eickhorst
Montag, 11. Januar 2010, 20:00 Uhr
im Hanse-Wissenschaftskolleg
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst
Der Diplompsychologe Dr. Andreas Eickhorst wird in seinem öffentlichen Vortrag die Rolle und Bedeutung von Vätern in der Familie darstellen und dabei insbesondere den Fokus auf erste Lebensjahr richten. Der Referent wird aufzeigen, inwiefern Väter und Mütter gleiche intuitive Fähigkeiten in der Interaktion und Bindung mit und zu Säuglingen haben, aber auch, wo Unterschiede liegen und wie man diese Unterschiede zu erklären versuchen kann. Dabei spielen biologische Aspekte (evolutionäre Bedeutung der Väter) ebenso eine Rolle wie gesellschaftliche Strukturen (z.B. die Rolle des "Neuen Vaters" in heutigen westlichen Gesellschaften). Neben aktuellen Ergebnissen aus der Forschung wird auch ein kurzer historischer Abriss zu unterschiedlichen Vaterrollen und Funktionen über verschiedene Epochen und kulturelle Räume gegeben, beispielsweise die Funktion des Patriarchen, Brotverdieners, Erziehers, Partners usw.
Zum Schluss des Vortrages werden die aktuellen Diskurse über Einfluss, Bedeutung, Betreuungsmöglichkeiten durch Väter und ihre Rechte sowie insbesondere ihre Rolle in belasteten Familien thematisiert.
Dipl.-Psych. Dr. Andreas Eickhorst
Nach einem Psychologiestudium in Osnabrück promovierte Andreas Eickhorst 2005 mit der Dissertationsschrift "Vater-Erleben, integrative Kompetenzen und Wohlergehen". Seit April 2007 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Dr. Eichhorst ist Mitbegründer der Beratungseinrichtung "Babysprechstunde" an der Universität Osnabrück, und ist seit 2008 außerdem Trainer zur Ausbildung von Kursleitern und Kursleiterinnen des Elternkurses "Das Baby verstehen".
Seine jüngste Buchveröffentlichung ist das "Praxishandbuch für Familienhebammen", das er zusammen mit D. Nakhla und M. Cierpka 2009 im Mabuse-Verlag herausgegeben hat.