23. September 2009
Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK), Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst
14:00 bis 18:00 Uhr
Vom 21. bis 24. September 2009 ist der Direktor des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön, Prof. Dr. Manfred Milinski, im Rahmen des OLB-Stiftungsfellowships zu Gast im Hanse-Wissenschaftskolleg.
Nach seinem Studium der Biologie und Mathematik in Bielefeld und Bochum und anschließender Promotion, habilitierte sich Manfred Milinski 1985 in Bochum, war dann Heisenbergstipendiat an der Universität Oxford (UK), wurde danach Professor für Zoologie und Verhaltensökologie an der Universität in Bern und ist seit 1999 Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie.
Neben einem Vortrag am 22. September im Columbia Hotel in Wilhelmshaven zum Thema "Evolution der Partnerwahl" bietet Prof. Milinski am 23. September im HWK einen interdisziplinär ausgerichteten Workshop an, bei dem aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema "Kollektive Entscheidungsfindung" diskutiert werden sollen.
Mit seinen beiden Kollegen, Prof. Dr. Yaakov Kareev (Hebrew University of Jerusalem), derzeit ebenfalls Fellow am HWK und Prof. Dr. Bernhard Kittel (Universität Oldenburg und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des HWK)bieten die drei Wissenschaftler aus der Perspektive ihrer aktuellen Forschungsergebnisse Einsichten in die Prozesse kollektiver Entscheidungswege. Prof. Milinski stellt aus evolutionsbiologischer Sicht dar, wie es gelingen könnte, eine Gemeinwohlorientierung durch kooperatives Verhalten zu erreichen, um der "Tragedy of Commons" entgegen zu wirken. Der Politikwissenschaftler Prof. Kittel analysiert in experimentellen Verfahren das Verhalten von Wählern bei Mehrparteienwahlen. Wie kann es gelingen, die eigenen politischen Ziele durch kooperatives Verhalten durchzusetzen? Der Neurowissenschaftler Prof. Kareev schließlich erforscht in Gruppenexperimenten die Bedingungen, unter denen schwache Handlungsakteure in einer konkurrierenden Umwelt ihre Chancen gegenüber stärkeren Gegnern verbessern können.
Gemeinsam ist allen drei Forschungsansätzen die experimentelle Erforschung von kooperativen Lösungen, die dazu führen, den eigenen Nutzen mit einer Gemeinschaftsressource oder dem Allgemeinwohl zu verknüpfen.
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