Von Robben-Babys zum Atlas des menschlichen Gehirns: 16 neue Fellows aus 11 Ländern am Hanse-Wissenschaftskolleg

In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 kommen 16 neue Fellows aus elf Ländern für je 3-10 Monate ans Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) nach Delmenhorst. Sie erforschen unter anderem die von Windkraftanlagen ausgelösten Turbulenzen, den Gesang von Robben-Babys und arbeiten an einem Atlas des menschlichen Gehirns. Vier von ihnen untersuchen die Begegnung der Wissenschaften mit den Künsten. Das HWK ermöglicht ihnen die Zusammenarbeit unter anderem mit Forschungsinstituten der Universitäten Bremen, Oldenburg und Osnabrück.

Rektorin Prof. Dr. Kerstin Schill mit einigen der neuen Fellows beim Neujahrsempfang 2020 des Hanse-Wissenschaftskollegs. (Ph: Torsten von Reeken)

Im Bereich BRAIN:

  • Dr. Marianna Anichini (Italien) von der Humboldt-Universität zu Berlin erforscht als Junior Fellow an der Fakultät Medizin- und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg wie Robben-Babys durch die Rhythmik ihres Gesangs von ihren Müttern identifiziert werden können.
  • Dr. Sara Coelho (Portugal) von der University of Lisbon erforscht als Junior Fellow mit dem Institut für Kognitionsforschung der Universität Osnabrück die Abhängigkeit des moralischen Verhaltens von der Empathiefähigkeit bei Autismus-Patienten.
  • Dr. Eva Fischer (USA) von der University of Illinois at Urbana-Champaign wird als Junior Fellow Mechanismen der Evolution im Verhalten von Pfeilgiftfröschen untersuchen.
  • Prof. Dr. Nikolaos Makris (Griechenland) von der Harvard Medical School arbeitet mit der Universität Bremen und dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (MEVIS) an der Kartierung des Hirnstamms und einem öffentlich zugänglichen Atlas des Gehirns.
  • Dr. Xiaojing Li (Hong Kong) von der Hong Kong Baptist University forscht im Rahmen des Joint Research Fellowship-Programms mit der Medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg an der Früherkennung der Alzheimer-Krankheit anhand von Hirnstrom-Signalen (EEG).

 

Im Bereich EARTH:

  • Dr. Cajetan Neubauer (Deutschland) vom California Institute of Technology kooperiert mit dem MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und erforscht Stoffwechselprozesse von Mikroorganismen mit neuartigen Isotopenwerkzeugen.
  • Prof. Dr. Andreas Teske (Deutschland) von der University of North Carolina at Chapel Hill untersucht die mikrobielle Nutzung von fossilem organischem Kohlenstoff im Golf von Kalifornien am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, am MARUM und am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen.
  • Prof. Dr. Michael Whiticar (Kanada) von der University of Victoria erforscht Methan, das als hochpotentes Treibhausgas zur globalen Erwärmung beiträgt. In Zusammenarbeit mit dem MARUM untersucht er Methanvorkommen und ihre Wechselwirkungen zwischen Bio-, Geo-, Hydro-, Kryo- und Atmosphäre.

 

Im Bereich ENERGY:

  • Dr. Kamal Hajian (Iran) vom Institute for Research in Fundamental Sciences IPM erforscht an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der Universität Oldenburg und am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen Gravitationswellen und Schwarze Löcher.
  • Prof. Dr. Martin Obligado (Argentinien) vom Laboratoire des Ecoulements Geophysics et Industriels (LEGI) befasst sich in seiner Forschungsarbeit mit Turbulenzen, die von Windenergieanlagen ausgelöst werden und die Stromerzeugung beeinflussen können, und forscht dazu am FORWIND - Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen.

 

Im Bereich SOCIETY:

  • Dr. Tim Dorlach (Deutschland) vom GIGA Institute of Latin American Studies untersucht den modernen Wohlfahrtsstaat am Beispiel lateinamerikanischer Gesundheitspolitik. Tim Dorlach kommt vom Hamburger German Institute of Global and Area Studies (GIGA) nach Delmenhorst.
  • Prof. Dr. Alison Moore (Australien) von der Western Sydney University setzt Ihr Fellowship fort, in dem sie Sexualität im Alter sexualgeschichtlich und als Teil der Medizingeschichte erforscht.

 

Im Programm ARTS & LITERATURE:

  • Prof. Dr. Brook Miller (USA) von der University of Minnesota, Morris arbeitet als „Scholar in Residence“ im Rahmen von "Fiction Meets Science" an einer Publikation über den Zusammenhang von Erzählung und Erfahrung. "Fiction Meets Science" wird von der VolkswagenStiftung kofinanziert.
  • Die Autorin Prof. Chrissy Kolaya (USA) von der University of Central Florida ist ebenfalls im Programm „Fiction Meets Science“ zu Gast am HWK. Sie schreibt als „Writer in Residence“ an einem Roman über eine fiktive Expedition von Wissenschaftlern im 19. Jahrhundert.
  • Nadine Ribault (Frankreich) vom L'Astrolabe arbeitet als bildende Künstlerin an ihrem Projekt „The Haunting Symphony of Desire“.
  • Ulrike Syha (Deutschland), deren Theaterstück Drift 2018 den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts gewann und die 2014 den Robert-Gernhardt-Preis erhielt, setzt die Kooperation des HWK mit dem Oldenburgischen Staatstheater fort. Sie untersucht als „Writer in Residence“ im Programm „Fiction Meets Science“ die charakteristischen Arbeitsweisen von Naturwissenschaftler/-innen und arbeitet dazu an einem Theaterstück, das voraussichtlich 2021 uraufgeführt wird.

 

Pressekontakt

Bijan Kafi
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/
Head of Communications
Hanse-Wissenschaftskolleg (Institute for Advanced Study)
Lehmkuhlenbusch 4
27753 Delmenhorst
Fon: +49 (0) 4221 9160-171

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