Postcolonial Language Studies
Koordination
Wolfgang Stenzel
Vorhaben
Die Focus Group behandelt mit dem Gegenstand „Strukturen und Funktionen der kolonialen Verortung“ sprachgebundene Praktiken der kolonialen Raumaneignung. Ausgehend von einer verstärkten Beschäftigung der Linguistik mit kolonialzeitlichen Kommunikationssituationen werden dabei in der Focus Group zwei Aspekte besonders beachtet:
- Koloniale Verortung durch Benennung und
- Koloniale Verortung in Diskursclustern. Zu den wirkungsvollsten kommunikativen Praktiken kolonialer Beherrschung gehört zunächst die Benennung weiter Teile der Erdoberfläche mit Namen kolonialen Ursprungs. Noch heute resultieren viele Ortsnamen aus kolonialen Benennungspraktiken. Die Unterwerfung von Kolonialgebieten geht also einher mit einer ausgesprochen umfangreichen und nachhaltigen Benennungsaktivität, mit kolonialem Place-Naming. Das Place-Naming ist dabei verbunden mit interessegeleiteten und folglich bewertenden Wahrnehmungen von Raum. Dabei spielen soziolinguistische Aspekte der Indizierung von Werten eine wichtige Rolle.
Die Focus Group bündelt mit ihrem Interesse daran aktuelle Forschungen der Comparative Colonial Toponomastics. Neben der kolonialen Benennung von Raum kommt der Verortung im Kolonialismus auch in vielen Diskurssträngen eine wichtige Bedeutung für die Herausbildung und Tradierung von kolonialen Ideologien zu. In der Focus Group werden auf der Basis eines laufenden Korpusprojekts daher auch Möglichkeiten der korpusbasierten Anschlussforschung diskutiert, mit denen diskursgebundene Ortskonstruktionen analysierbar werden sollen.
Laufzeit
15.05.2017 - 14.05.2020
Bevorzugte Arbeitsform
Kooperationsworkshops, Round-Table-Meetings und jeweils eine Tagung zu den Projektfeldern 1) und 2) mit 15 bis 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Teilnehmer
- Prof. Dr. Thomas Stolz (Universität Bremen)
- Prof. Dr. Ingo H. Warnke (Universität Bremen)
- Prof. Dr. Marcus Callies (Universität Bremen)
- Prof. Dr. Stefan Engelberg (IDS Mannheim)
- Prof. Dr. Matthias Hüning (FU Berlin)
- Prof. Dr. Carolin Patzelt (Universität Bremen)
- Prof. Dr. Matthias Schulz (Universität Würzburg)
- Prof. Dr. Eeva Sippola (Universität Bremen)
- Prof. Dr. Anne Storch (Universität Köln)
- Dr. Joanna Chojnicka (Universität Bremen)
- Dr. Birte Kellermeier-Rehbein (Universität Wuppertal)
- Dr. Marivic Lesho (Universität Bremen)
- Dr. Maria Mazzoli (Universität Bremen)
- Dr. Danae M. Perez (Universität Bremen)
- Dr. Daniel Schmidt-Brücken (Universität Bremen)
- Dr. Doris Stolberg (IDS Mannheim)
- Jennifer Gräger (Universität Bremen)
- Jascha Döschner (Universität Bremen)
- Elisa Erbe (Universität Bremen)
- Susanne Schuster (Universität Bremen)